Universität Bonn

Botanische Gärten

Forschung und Lehre

Für Forschung und Lehre spielen Botanische Gärten eine immer größere Rolle, denn für viele moderne Forschungsmethoden ist frisches Pflanzenmaterial von grundlegender Bedeutung. Forschungen an Pflanzen aus den Bonner Gärten brachten bahnbrechende Ergebnisse. Weltbekannt ist der Lotuseffekt. 

Eine Übersicht über aktuelle Projekte in den Gärten finden Sie hier.

Schwimmfarn Salvinia molesta mit einem Wassertropfen unter dem Elektronenmikroskop
Schwimmfarn Salvinia molesta mit einem Wassertropfen unter dem Elektronenmikroskop © W. Barthlott, Lotus-Salvinia.de

Forschung

Um hinter die Geheimnisse der Pflanzen zu kommen, müssen die Forscher genügend Pflanzenmaterial haben. Im "Übereinkommen über biologische Vielfalt" (Convention on Biological Diversity - CBD) ist der weltweite Schutz der Tier- und Pflanzenarten sowie ihrer Lebensräume geregelt. Darin ist festgelegt, dass „genetisches Material von tatsächlichem oder potentiellen Wert" Eigentum der jeweiligen Staaten ist. Ausfuhrgenehmigungen für Pflanzenmaterial werden zurzeit nur selten erteilt.

Die großen Pflanzensammlungen in unseren Gärten könnte man gegenwärtig  gar nicht mehr aufbauen.

Das Bonner Institut für Organismische Biologie (Abteilung Biodiversität der Pflanzen) ist thematisch und personell sehr eng mit den Botanischen Gärten verbunden. Es nutzt die Sammlungen besonders intensiv. Seit vielen Jahren werden hier Pflanzen u. a. als Vorbild für technische Anwendungen erforscht (Bionik). Weltbekannt ist der „Lotus-Effekt®“ für selbstreinigende Oberflächen.

Nicht weniger sensationell ist der „Salvinia®-Effekt”, der den Treibstoffverbrauch von Containerschiffen drastisch senken könnte. Außerdem können mit Textilien, die der Oberfläche von Salvinia molesta nachgebaut wurden, Ölfilme auf dem Wasser rasch entfernt werden.

Lehre

Die Systematische Abteilung ist ein gepflanztes lebendes Lehrbuch und "Nachschlagewerk" für die Studierenden der Botanik. Sie ist ein Herzstück unseres Gartens.

Die Blütenpflanzen (Angiospermen) sind die artenreichste Gruppe im Pflanzenreich. Von den weltweit über 350.000 Pflanzenarten (Moose, Farne, Nacktsamer und Blütenpflanzen) gehören rund 300.000 zu den Blütenpflanzen. Sie werden derzeit in über 400 Familien klassifiziert.

Die Gruppierung der Pflanzen in Familien und Ordnungen folgt dabei dem neuesten Forschungsstand zur Evolution und Stammesgeschichte der Blütenpflanzen. 

Nicht nur für viele Lehrveranstaltungen an der Bonner Universität, sondern auch für viele in- und ausländische Forschungseinrichtungen liefern die Botanischen Gärten Pflanzenmaterial.

Blütenaufbau mit Nektarschuppen von Nasa amaluzensis
Blütenaufbau mit Nektarschuppen von Nasa amaluzensis © J. Jeiter / Universität Bonn
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