Universität Bonn

Botanische Gärten

Wüstenhaus

Nur Pflanzen, die Wasser speichern können (Sukkulenten), vermögen in Wüsten und Halbwüsten mit wenig Regen und starker Sonneneinstrahlung zu überleben. Das sind nicht nur Kakteen, sondern auch andere Sukkulenten aus vielen verschiedenen Pflanzenfamilien. Im Wüstenhaus stehen links die Kakteen und Agaven aus Amerika, der „Neuen Welt“, rechts die Wüstenpflanzen aus der „Alten Welt“ mit Aloën und Euphorbien.

Sukkulente Pflanzen

Die Sukkulenten haben ihren Namen von lateinisch suculentus d.h.  saftreich. Je nach dem, wo die Pflanzen Wasser speichern, unterscheidet  man zwischen Blatt-, Stamm- und Wurzelsukkulenten.  Mit dem gespeicherten Nass müssen die Pflanzen sehr sparsam  umgehen. Sie können sogar die Zahl der Spaltöffnungen – der „Atmungsöffnungen“ – durch die Wasser verloren gehen könnte, verringern. Auf diese Weise können sukkulente Pflanzen  mehrmonatige Trockenzeiten problemlos überdauern.

Kakteen stammen mit einer Ausnahme (Rhipsalis baccifera), alle aus der Neuen Welt, dem amerikanischen Kontinent. 

Goldkugelkaktus oder Schwiegermutterstuhl (Echinocactus grusonii)
Goldkugelkaktus oder Schwiegermutterstuhl (Echinocactus grusonii) © W. Lobin / Universität Bonn
Lebende Steine (Lithops broomfieldii)
Lebende Steine (Lithops broomfieldii) © W. Lobin / Universität Bonn

Kein Kaktus - aber sukkulent

Unter dem Begriff „Sukkulenten“ werden Arten aus verschiedenen, nicht miteinander verwandten Familien zusammengefasst. Unter gleichen Standortbedingungen haben sich – völlig unabhängig voneinander – sehr ähnliche Formen der Wasserspeicherung bei den verschiedenen Arten entwickelt.

Besonders gut an ihre Umgebung angepasst sind die Lebenden Steine (Lithops). Richtig zu sehen sind sie erst, wenn sie blühen. Ihr botanischer Name kommt von griechisch "Lithos" – Stein und "ops" – Aussehen. Lithops sind im südlichen Afrika beheimatet.

Kaktus des Jahres 2021 Drachenfrucht

Eine der am auffälligsten blühenden Kakteen ist die Drachenfrucht – Pitahaya (Hylocereus undatus), eine Königin der Nacht. Die großen Blüten öffnen sich am frühen Abend und schließen sich bereits morgens wieder. 

Die Drachenfrucht hat weißes Fruchtfleisch und eine auffallend pinkfarbene Schale. Sie wird auch bei uns angeboten und schmeckt süß-säuerlich.

Drachenfrucht (Hylocereus undatus)
Drachenfrucht (Hylocereus undatus) © W. Lobin / Universität Bonn

Ganz schön stachelig im neuen Wüstenhaus

Ganz schön stachelig im neuen Wüstenhaus

Amerika auf der einen, Afrika und Arabien auf der anderen Seite des Weges durch das Wüstenhaus.

Hier gibt es Pflanzen aus Mexiko und Mittelamerika, aus den andinen Wüsten Perus und Boliviens und aus den nordost-brasilianischen Trockengebieten.

Dort sind Pflanzen des südwestlichen Afrikas, aus Nordost-Afrika, Arabien und aus Südwest-Madagaskar zu sehen.

Das Wüstenhaus bietet nach den Umbau- und Erweiterungsmaß-nahmen viel mehr Raum. Es hat jetzt Platz für mehr als 200 Pflanzenarten aus 31 Familien.

Wird geladen