Universität Bonn

Botanische Gärten

Pflanze des Monats

Hier stellen wir jeden Monat eine Pflanze vor, die gerade besonders schön blüht, etwas ganz Besonderes oder Seltenes ist oder auch einmal Pflanzen, die wir aus unserer Umgebung kennen.

März 2023

Pflanze mit Blüten
© C. Bakowski / Universität Bonn

Palisaden-Wolfsmilch (Euphorbia characias)

Die Palisaden-Wolfsmilch wächst als Staude oder Halbstrauch und kann bis zu 150 cm hoch werden. Der Artname leitet sich vom griechischen Wort charakías ab. Das heißt „als Zaun, Pfahl oder Palisade geeignet“ und bezieht sich auf die traditionelle Verwendung der verholzten Stängel.

Charakteristisch sind die grüngelben Hochblätter, die die winzigen Blüten wie Glocken umschließen. Die Pflanze wirkt durch voluminösen Blütenstände, die sich bereits ab März bilden, besonders imposant. Die Palisaden-Wolfsmilch kommt in zwei Unterarten entlang des Mittelmeerraumes vor. Die bis 80 cm große Unterart Euphorbia characias subsp. characias erkennt man an den meist dunkelroten Drüsenanhängen im Blütenstand. Bei Euphorbia characias subsp. wulfenii sind die Blütenstände durchgängig gelb-grün. Da diese Unterart bis zu 150 cm groß werden kann und sehr robust ist, wird sie besonders gern als Zierpflanze verwendet.

Vorsicht: Der weiße Milchsaft (die „Wolfsmilch“) in den Stängeln und Blättern ist giftig und kann Hautreizungen oder Ausschläge hervorrufen!

Februar 2023

Traubenhyazinthe (Muscari)

Traubenhyazinthen sind beliebte Frühjahrsblüher, die viele Menschen in ihren Vorgärten oder im Balkonkasten kultivieren. In der Regel handelt es sich dabei um die Armenische Traubenhyazinthe (Muscari armeniacum), die es in vielen Varietäten gibt.

Die Gattung Muscari umfasst aber insgesamt rund 80 Arten, die rund ums Mittelmeer vorkommen. Vor allem in der Türkei gibt es viele verschiedene Arten, etliche blühen bereits im Januar und Februar.

Wir zeigen eine kleine Auswahl davon in unserem Ausstellungsgewächshaus im Schlossgarten. Diese Vertreter der Gattung Muscari stammen aus den Hochlagen der türkischen Gebirge und blühen sehr zeitig, sobald der erste Schnee schmilzt. Mit ihren Zwiebeln überdauern Traubenhyazinthen die kalte Jahreszeit im Boden und können so im Frühjahr schnell durchstarten.

Übrigens: Hier im Botanischen Garten haben wir eine besonders umfangreiche Sammlung von Muscari und verwandten Zwiebelpflanzen, die aktuell erforscht werden.

Pflanze mit Blüten
Muscari vuralii aus der Süd-Türkei © C. Löhne / Universität Bonn

Januar 2023

Strauch mit dunkelgrünen Blättern und roten Früchten
Nandina domestica im Januar: Die roten Beeren sind giftig und schmecken bitter. Vögel meiden sie daher. © C. Löhne / Universität Bonn

Himmelsbambus (Nandina domestica)

In Japan ist dieser kleine Strauch allseits beliebt und wird seit Jahrhunderten in Gärten und Tempelanlagen angepflanzt. Carl Thunberg, einer der ersten europäischen Naturwissenschaftler, die Japan bereisten, sah sie dort im Jahre 1776. In Anlehnung an den japanischen Namen „Nanten“ gab er ihr den wissenschaftlichen Namen Nandina domestica Thunb..

Insbesondere aufgrund ihrer leuchtend roten Früchte gilt sie in Japan als Glücksbringer. Eine kleine getopfte Pflanze davon zu verschenken, ist eine von vielen Neujahrstraditionen in Japan.

Die ursprüngliche Heimat dieses Strauchs liegt in China, von wo er nach Japan eingeführt wurde. Der als „Himmelsbambus“ vermarktete Strauch ist auch bei uns leicht zu kultivieren, so lange er einen geschützten, halbschattigen Standort hat. Damit man sich an Blüten und Früchten erfreuen kann, sollte man versuchen ein weibliches Exemplar zu erstehen.

Vorsicht: Die ganze Pflanze ist giftig.

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