Universität Bonn

Botanische Gärten

12. Juni 2025

Eichen-Prozessionsspinner Eichen-Prozessionsspinner gesichtet und entfernt

Im Botanischen Garten wurden die ersten kleinen Nester gesichtet und entfernt

Im Botanischen Garten am Poppelsdorfer Schloss wurden, wie an etlichen anderen Bäumen im Bonner Stadtgebiet, die ersten kleinen Nester von Raupen der Eichen-Prozessionsspinner entdeckt. Da die feinen Haare der Raupen für den Menschen gesundheitsgefährdend sein können, wurden die Nester vorsichtshalber entfernt. Das Team der Botanischen Gärten ist darauf gut vorbereitet, die Entfernung ist aber recht aufwändig.

Entfernung der Eichen-Prozessionsspinner
Entfernung der Eichen-Prozessionsspinner - Gärtnermeister Felix Eisenhuth beim Absaugen eines Raupennests © A. Joßberger / Uni Bonn
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.
Bitte füllen Sie dieses Feld mit dem im Platzhalter angegebenen Beispielformat aus.
Die Telefonnummer wird gemäß der DSGVO verarbeitet.

Der Eichen-Prozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein Nachtfalter, der ursprünglich im Mittelmeergebiet bis nach Vorderasien heimisch ist. Dank des Klimawandels breitet er sich aber auch in Deutschland immer weiter aus. Die Raupen ernähren sich vor allem von Eichenblättern und können teilweise in Massen auftreten. Sie gehen auch häufig in Gruppen aufgereiht auf Nahrungssuche, daher der Name "Prozessionsspinner".

Die langen, dünnen Haare der Raupen sind mit einer giftigen Flüssigkeit gefüllt, die beim Kontakt mit der Haut Rötungen und Entzündungen hervorrufen kann. Werden die feinen Härchen eingeatmet, können sie sogar Husten und Asthma auslösen. Aus diesem Grund sollte man sich von Nestern und Raupen dieser Art fernhalten. Im Stadtgebiet werden Eichen-Prozessionsspinner aus Sicherheitsgründen daher oft entfernt. Auch das Team der Botanischen Gärten ist darauf gut vorbereitet. Unsere Bäume werden ständig beobachtet, Schutzkleidung und Atemschutzmasken liegen bereit.

Als in der letzten Woche die ersten Nester an einigen Eichenbäumen im Botanischen Garten am Poppelsdorfer Schloss gesichtet wurden, wurde der Bereich sofort weiträumig abgesperrt. Um auch an die höher liegenden Nester zu kommen, wurde eine Hebebühne besorgt. In den letzten Tagen zwei erfolgte dann der Einsatz unseres geschulten Personals. Alle Raupen und Nester in Reichweite wurden komplett entfernt und entsorgt, so dass aktuell keine Gefahr besteht, dass Besucherinnen und Besucher den Tieren zu nahe kommen.

Einige Nester befanden sich in zu großer Höhe an zwei Eichenbäumen, so dass sie selbst mit einer Hebebühne nicht erreicht werden konnten. Diese werden aber weiterhin ständig beobachtet. Sobald eine Gefahr auftritt, wird der Einsatz wiederholt.

Generell empfiehlt es sich aber, nicht nur im Botanischen Garten, sondern vor allem beim Spaziergang in Parks und Wäldern die Augen offen zu halten und von etwaigen Nestern an Eichenbäumen Abstand zu halten. Kleinere Nester sind oft gut getarnt, größere sind schon von weitem gut sichtbar.

Für gute Fotos von Raupen, Nestern und Schmetterlingen empfehlen wir die Wikipedia-Seite zum Eichen-Prozessionsspinner. Ein digitales Faltblatt mit umfassenden Informationen gibt es zum Beispiel als PDF beim Julius-Kühn-Institut.

Entfernung der Eichen-Prozessionsspinner
Entfernung der Eichen-Prozessionsspinner - Gärtnermeister Felix Eisenhuth in Schutzkleidung auf der Hebebühne © A. Joßberger / Uni Bonn
Eichen-Prozessionsspinner
Eichen-Prozessionsspinner - Eine Hebebühne war nötig, um die höhergelegenen Nester zu erreichen © A. Joßberger / Uni Bonn
Wird geladen